Auszug mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Perotto* und andere Zeiss-Vertreter im sogenannten "Nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet" (NSW) waren oft in einer schwierigen Lage. Der devisenhungrige Zeiss-Außenhandelsbetrieb verpflichtete sie zu Mindestabnahmemengen von Erzeugnissen, die dann jahrelang bei ihnen auf dem Lager blieben. Von guten, absatzfähigen Geräten (z.B. von den 1982 eingeführten Mikroskopen der Reihe JENA-MIKROSKOPE 250-CF mit voll korrigierten Unendlich-Objektiven) bekamen sie dagegen nie die gewünschten Stückzahlen, da der Löwenanteil der verfügbaren Produktionskapazität in Jena durch Staatsaufträge für die Sowjetunion und andere Ostblockstaaten gebunden war. Wenn es jemand wie Perotto bei einem Besuch in Jena fertigbrachte, ein paar zusätzliche Exemplare für Kanada zu ergattern, so wurden die anschließend vielleicht seinem Kollegen in Neuseeland abgeknapst. Ein Beispiel für ein weniger erfolgreiches Gerät ist mir aus einem Brief aus Japan in Erinnerung: "Epityp is a nice microscope although it is full of defects and disadvantages."
* kanadischer Zeiss-Vertreter
Erschienen in:
Hans G. Beck (Hrsg.): Menschen bei Zeiss und Schott. Sammlung des Seniorenclubs Schott Zeiss Jena e.V., Jena 2002.
Bestelldaten und eine Kurzvita von Dietrich Hucke finden Sie hier.