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Aus den Memoiren von D. Hucke: Der geplatzte Schah-Besuch

Auszug mit freundlicher Genehmigung des Verlages

Interessant war die Arbeit der Übersetzer und Dolmetscher bei Zeiss immer. Höhepunkte waren nicht selten. Da waren Prospekte über hochinteressante Erzeugnisse zu übersetzen, wie die Multispektralkamera, das Parmoquant (ein Gerät, von dem man sich u.a. Riesenfortschritte bei der Krebsdiagnose versprach) oder das Planetarium mit Glasfaser-Projektion. Es war zu dolmetschen bei Vertreterkonferenzen, bei Besuchen renommierter Wissenschaftler, Konzernvertreter, ausländischer Botschafter und Minister. Ein absoluter Höhepunkt kündigte sich 1979 an: Der iranische Schah sollte das Jenaer Zeiss-Werk besuchen, und ich sollte für den Schah, mein Kollege Dr. Werner Bindmann für die Kaiserin Farah Diba dolmetschen. Ich bemühte mich, das Lampenfieber in Grenzen zu halten. Fieberhaft waren auch die Vorbereitungen im Betrieb: Werkstätten und Korridore wurden renoviert und geputzt, Dutzende von Sonderbroschüren und Informationsblättern über Zeiss-Erzeugnisse wurden verfaßt und übersetzt. Dann aber kam alles anders: Ajatollah Khomeini und seine Leute machten dem Schah und mir einen Strich durch die Rechnung. Der Schah mußte den Besuch absagen und schließlich nach Paris fliehen. Kein Wunder, daß sich meine Sympathie für die iranische Revolution in Grenzen hielt. 

Erschienen in:
Hans G. Beck (Hrsg.): Menschen bei Zeiss und Schott. Sammlung des Seniorenclubs Schott Zeiss Jena e.V., Jena 2002.
Bestelldaten und eine Kurzvita von Dietrich Hucke finden Sie hier.


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